Fahrzeugweihe und Ernennung des Ehrenkommandanten

21. April 2018
Bericht zur Weihe unseres neuen HLF20 und der Ernennung von Wilhelm Oed zum Ehrenkommandanten der Feuerwehr Weisendorf

Mit zahlreichen Gästen konnte die Freiwillige Feuerwehr Markt Weisendorf am Samstag, den 21. April, die Weihe ihres neuen HLF20 (Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs) begehen.  Nach knapp drei Jahren hat damit die Beschaffung des neuen Fahrzeugs einen feierlichen Abschluss gefunden.

Zu Beginn wurden durch Reden von Bürgermeister Heinrich Süß und Kommandant Andreas Haagen der Weg zum neuen Löschfahrzeug sowie die Wichtigkeit dieses Einsatzmittels zusammengefasst.
Im Jahr 2015 bestätigte Kreisbrandrat Matthias Rocca die Notwendigkeit des neuen Feuerwehrautos, welche damals auch vom Gemeinderat mit einem einstimmigen Beschluss verstärkt wurde. Über die ersten Besichtigungen über die gemeinsame Ausschreibung mit der Freiwilligen Feuerwehr Heßdorf, die eine um zehn Prozent höhere Förderung brachte, gelangte man schließlich zu einem Aufbau der Firma Ziegler auf MAN-Fahrgestell. Insgesamt beliefen sich die Gesamtkosten auf 451 000 Euro, bei einem Zuschuss von 130 900 Euro. Zudem stellte die Wehr mit der Anschaffung ihre Atemschutzgeräte auf Überdruck um. Mit den zahlreichen Neuerungen mussten sich die Aktiven in einer dreimonatigen Übungszeit vertraut machen, bevor das Fahrzeug schließlich am Ostersamstag offiziell in Dienst gestellt werden konnte.
Mit dem evangelischen Pfarrer Wilfried Lechner-Schmidt und seinem katholischen Kollegen Johannes Saffer, weihten geistliche beider Konfessionen das Fahrzeug. Lechner-Schmidt beschrieb das neue Einsatzmittel als „wichtiges Handwerkszeug“ für die Ehrenamtlichen in einer Zeit in der immer mehr Menschen lieber ihre Freizeit genießen als sich zum Wohle der Allgemeinheit zu engagieren. 

Anschließend ging es in der festlich geschmückten Weisendorfer Mehrzweckhalle mit der Rede von Kreisbrandrat Matthias Rocca weiter.  Er beschrieb die neue Anschaffung der Gemeinde als wichtig, um „effektive Hilfe für alle Bürger“ leisten zu können. Zudem sei es eine „Zukunftsinvestition“, welche auch einen „Anreiz für den Nachwuchs“ bietet. Zum Abschluss merkte er noch spaßend an, das der Berg Richtung Nankendorf durch die stärkere Motorisierung „jetzt innerhalb der Hilfsfrist“ bezwungen werden kann.

Zur Auflockerung zwischendurch trat das Komödianten-Duo Trampel & Schnößel (Elisabeth Ort und Regina Baumgärtner) auf, welches ein Stück speziell für die Fahrzeugweihe vorbereitet hatte. Mit lustigen Anekdoten brachten die beiden das Publikum zum lachen. Sie bleuchteten humorvoll das „Feuerwehrleben“ des vorherigen Kommandanten Wilhelm Oed. Diese Showeinlage war der Auftakt für den zweiten Teil des Abends. Der Ehrung von Wilhelm Oed zum Ehrenkommandanten.
In seine 30-jährige Amtszeit vielen einige wichtige Meilensteine. So wurde der Vorgänger des an diesem Tag geweihten Fahrzeugs, ein LF16, unter ihm in Dienst gestellt. Auch ein LF8 als zweites Löschfahrzeug und der Neubau des zweiten Gerätehauses sowie die Renovierung des Altbaus gehören zu den Errungenschaften seiner Tätigkeit als Kommandant.
Das Vereinsleben blieb in seiner Amtszeit jedoch auch nicht zu kurz. So schloss er die Patenschaft mit der Feuerwehr Kalchreuth, knüpfte Kontakte nach Weißendorf in Thüringen und half bei der Organisation des 125-jährigen Jubiläums der Feuerwehr.
Ein Jahr nach der Ernennung zum Kommandanten wurde er zum Kreisbrandmeister ernannt. Dieses Amt hat er bis heute inne. All das erreichte er neben  seinem Beruf und vernachlässigte dabei auch nicht seine Familie.
Nachdem die aktuellen Kommandanten Andreas Haagen, Björn Bethge und Vorstand Bastian Selig den Werdegang von Wilhelm Oed bei der Feuerwehr vorgetragen hatten, war es Zeit für die Ehrung selbst.
Sichtlich gerührt zeigte sich „Willi“ als er mit seiner Frau die Bühne zur Übergabe der Auszeichnung betrat. Als Geschenk an die beiden wurde ihnen ein Gutschein für eine Ballonfahrt überreicht.
Von Bürgermeister Heinrich Süß bekam er zudem die Bürgermedaille in Gold verliehen. Die Verleihung dieser „Auszeichnung für besonderes ehrenamtliches Engagement“ war einstimmig im Gemeinderat beschlossen worden. „Wer denn sonst ,wenn nicht der Willi“, waren die Worte die dabei in der Gemeinderatssitzung fielen, erzählte er.
In seiner Dankesansprache sagte er, dass er rückblickend eine schöne Zeit in diesen dreißig Jahren hatte. Zudem bedankte er sich für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und die Zusammenarbeit. Seiner Frau und seinen beiden Kindern sei er außerdem dankbar für deren Unterstützung in dieser Zeit.

Für Landrat Alexander Tritthart war es eine besondere Ehre nach dieser Ehrung als erster reden zu dürfen. Er ist selbst einer von fünf Bürgermeister in Weisendorf während Willis Amtszeit. Für ihn war der ehemalige Kommandant auch ein wichtiger Ratgeber. Der Kontakt zum Bürgermeister ist in diesem Amt sehr wichtig und so trafen sich die beiden jeden Donnerstag um 17 Uhr um Angelegenheiten der Feuerwehr zu besprechen, wobei Wilhelm Oed immer einen Zettel mit den Wünschen der Wehr dabei hatte.
Daneben gratulierte er natürlich auch den gesamten Weisendorfer Feuerwehr zum neuen HLF20. Als Bürger Weisendorf sei es ihm eine besondere Freude bei der Weihe dabei zu sein. Ein solches Fahrzeug stelle eine Wertschätzung der Aktiven seitens der Gemeinde dar. Solche erheblichen finanziellen Mittel sind keine Selbstverständlichkeit, weshalb sein Dank auch an die anwesenden Landtagsabgeordneten für die Bezuschussung ginge. Er hoffe auf möglichst wenige Einsätze und das die Zeit hauptsächlich mit Übungen verbracht werde anstatt wie in letzter Zeit mit vielen Einsätzen.

Kerstin Vogel betonte in ihrer Ansprache als erster Vorstand der Feuerwehr Kalchreuth die besondere Verbundenheit zur Patenwehr in Weisendorf. Diese zeigte sich als die Weisendorfer beim Grillfest in Kalchreuth aushalfen, als die Kalchreuther Kammeraden wegen eines Hochwassers zum Einsatz mussten. Letztes Jahr feierten die beiden Wehren nachträglich ihr 25-jähriges Patenjubiläum. Auch bei der Weihe des HLF in Kalchreuth waren die Weisendorfer ihrerseits dabei. Als Glücksbringer überreichte sie als Abschluss einen Schlüsselanhänger für das neue Fahrzeug.

Der Kommandant der Feuerwehr Weißendorf  in Thühringen schilderte wie die Verbindung nach Weisendorf noch vor dem Fall der Mauer entstand. Vom ersten Besuch bei der Weisendorfer Kirchweih bis hin zu gemeinsamen Volleyballspielen stelle diese Freundschaft die gelebte Einheit dar. Natürlich äußerte er seine Glückwünsche zum neuen Fahrzeug. Wilhelm Oed wurde auch noch die besondere Ehre zu Teil von ihm die Ehrennadel in Silber des Thüringischen Feuerwehrverbandes verliehen zu bekommen.

Vom Patenverein in Münchaurach gratulierte der Kommandant Jürgen Zorn zum neuen Fahrzeug. Die Kommandanten besuchten den gleichen Lehrgang zum Leiter einer Feuerwehr in Würzburg. Diesen Kontakt wolle man mit gegenseitigen Austausch und eventuellen gemeinsamen Übungen weiter pflegen.

„Pünktlich wie die Feuerwehr“ waren die Worte von Andreas Haagen um 17 Uhr, der damit den offiziellen Teil der Veranstaltung beendete. Mit Schäuferle und Klößen wurden die Anwesenden anschließend versorgt. Bis spät in den Abend saßen die Gäste dann noch zusammen.

https://www.infranken.de/regional/erlangenhoechstadt/weisendorfer-feuerwehr-hat-ein-neues-fahrzeug;art215,3342833

https://www.infranken.de/regional/erlangenhoechstadt/ein-leben-fuer-die-weisendorfer-feuerwehr;art215,3343770

http://www.nordbayern.de/region/hoechstadt/weisendorf-feuerwehr-ehrt-willi-oed-1.7513018?searched=true